30 Jahre Theater Bruckmühl

30 Jahre in Bildern

Das Theater Bruckmühl wurde im Jahre 1984 von Franz Schwaiger aus der Taufe gehoben, der damit auch die Position des Vorstandes übernahm. Als erste Proben- und Spielstätte diente der katholische Pfarrsaal in Bruckmühl. Aufgrund der nicht gerade optimalen Rahmenbedingungen zog das Ensemble noch im selben Jahr in den evangelischen Pfarrsaal um. Dieser verfügte bereits über eine kleine und fest installierte Bühne mit den „stolzen“ Ausmaßen von fünf mal zwei Metern und einem provisorischen Bühnenvorhang. Hier fanden nun unsere ersten Theater-Gehversuche statt. Mit vollem Tatendrang stürzten wir uns auf die Probenarbeit. Die Bühnenpremiere feierte unser junger Verein dann im Winter 1984 mit dem Kinder-Weihnachtsstück „Das gestohlene schwarze Buch“.

Zu den ersten Aufführungen kamen damals schon knapp 100 Besucher. Die Getränke mussten aufgrund der Enge beim Applaus aber entweder unter die Stühle gestellt oder zwischen die Oberschenkel geklemmt werden. Im Frühjahr 1985 gaben dann die Erwachsenen Bühnenakteure mit dem bayerischen Lustspiel „Der Ehestreik“ ihr erfolgreiches und viel beachtetes Bühnendebüt. Die Spieler hierzu wurden zum Teil noch über Anzeigen und Aufrufe in der örtlichen Presse gewonnen. Mit diesen beiden Aufführungen war der Startschuss zu einer kontinuierlichen Vereinsentwicklung gegeben.

1986 wurde das Theater unter dem Namen „Laientheater Bruckmühl“ ins Vereinsregister eingetragen. Im darauf folgenden Jahr übernahm Namensvetter Werner Schweiger die Geschäfte des ersten Vorsitzenden. Aufgrund der beengten Verhältnisse fand 1988 noch einmal ein Bühnenwechsel statt. In der neu gebauten Mehrzweckhalle Götting fanden wir schließlich all die Rahmenbedingungen vor, die ein Theaterherz höher schlagen ließen. Dazu gehörte eine Bühne mit professionellen Ausmaßen und großem Vorhang, eine sehr gute technische Ausstattung für Ton und Beleuchtung, einen eigenen Bereich für Schminke und Maske, einen abgeschlossenen Umkleidebereich für die Schauspieler sowie unmittelbar angrenzende größere Lagerkapazitäten und einen großen Zuschauerraum für 200 Theatergäste.

Neben den Möglichkeiten für den Aufbau einer Pils- und Prosecco-Bar konnten wir nun auch die eigene Bewirtung der Theatergäste übernehmen. Großzügige Garderobenbereiche und genügende Parkplatzkapazitäten rundeten die perfekten Bedingungen ab. In der Mehrzweckhalle brachten wir als erstes Stück „Maxl, da liegt der Hund begraben“ zur Aufführung. Im gleichen Jahr konnte erfreulicherweise der Anschluss an den Verband Bayerischer Amateur Theater vollzogen werden.

Ab Oktober 1989 fungierte Hans Böck als Theater-Vorstand. Zwei Jahre später stand mit dem „Protectulus“ das erste von großem Erfolg gekrönte Auslandsgastspiel im österreichischen Bruck an der Leitha auf dem Programm. 1994 begeisterte die Kindergruppe mit dem „Zauberwald“ ebenfalls zahlreiche Gäste in Bruck an der Leitha. Während das Erwachsenen-Ensemble in den Anfangsjahren fast ausnahmslos bayerische Lustspiele wie „Das Wunder des Hl. Florian“ „Die drei Wildkatzen“ aufführte, fand Mitte der 90iger Jahre unter dem neuen ersten Vorstand, Norbert Baier, ein Wechsel zum Boulevard-Theater statt.

Mit dieser Neuerung und dem Stück „Oskar“ konnte das Theater Bruckmühl auch den Durchbruch in der überregionalen Amateur-Theater-Szene vollziehen. Für einen wahren Knaller sorgten unsere Bühnenakteure mit der Inszenierung von „Arsen und Spitzenhäubchen“. Das Schild „Ausverkauft“ stand zur großen Freude nicht nur einmal am Eingang zur Mehrzweckhalle Götting. Die Trendwende wurde mit den Klassikern wie „Ewig rauschen die Gelder“, „Außer Kontrolle“, „Keine Leiche ohne Lilly“, „Tratsch im Treppenhaus“ und „Taxi, Taxi“ mehr als erfolgreich abgeschlossen. Kontinuierlich stiegen damit einhergehend auch die Besucherzahlen deutlich an. Während in den Anfängen um die 300 Gäste zu den vier Aufführungen kamen, werden in der heutigen Zeit bereits in den ersten vier Stunden des Kartenvorverkaufs bis zu 400 Tickets für die sechs Aufführungen veräußert. Im Jahr 1999 erfolgte schließlich noch die Umbenennung in „Theater Bruckmühl“. 

Im Frühjahr 2003 wurde bei „Ratsch und Tratsch“ die Frühschoppen-vorstellung mit Mittagstisch eingeführt und seitdem beibehalten. Die 7. Vorstellung findet meistens am Sonntag des mittleren Wochenendes um 11 Uhr statt. 

Mit dem Stück „Der nackte Wahnsinn“ im Herbst 2009 brach das Theater Bruckmühl alle bisherigen Rekorde: 9 Aufführungen, davon 7 ausverkauft (bei den letzten 5 Terminen wurden 2 Tischreihen mehr aufgebaut) → insgesamt 1800 Besucher.

Seit 2010 werden rollierend Boulevard, Komödien, Krimis und Bayrische Stücke gespielt. Um die Stückauswahl zu erleichtern wurde das Regiegremium ins Leben gerufen, d.h. alle Regisseure lesen und bewerten vorgeschlagene Stücke. Mithilfe dieser kleinen Truppe wird die Grund-Richtung definiert (z.B. bayrisch, deutsch oder englischer Boulevard) und über die Bewertung mittels eines einfachen Schulnotensystems das nächste Stück festgelegt.

2017: seit 30 Jahren ist das Theater Bruckmühl ein eingetragener Verein! Gebührend wurde das mit einem Freilichttheater und dem von Heidi Faltlhauser eigens dafür geschriebenen Stück „Wer mit’m Deifi tanzt“ gefeiert.